Autogrammstunde Sven Hannawald
am 26. April 2002 bei Quam Hamburg

Text & Verarbeitung: Tabea

Hamburg, 26. April 2002: Zum Glück hatte ich an diesem Tag schon eine Ewigkeit Urlaub eingeplant, da ich eigentlich auf der Messe Hanse-Pferd für meinen Zossen einkaufen wollte. Aber wie war das? Ersten kommt alles anders und zweitens wie man denkt. Ja, uns so war es auch an diesem Tag.
Ich war gegen 11.45 Uhr mit meiner Kollegin und Freundin Claudia, die wegen meiner Abwesenheit in der Firma für mich Vertretung machen mußte, am Flughafen in Hamburg verabredet. Wir hatten nämlich herausgefunden, daß auf dem Flug, der kurz vor 12 von München in Hamburg landen würde, Sven Hannawald gebucht war. Also, ich meine Sachen gepackt (Ihr glaubt gar nicht, was in so eine kleine Handtasche alles hinein paßt: Fotoapparat, Stifte, Quam-Cap, Fotos, Buch für Autogramme...) und auf zum Flughafen. Ich sitze so nichtsahnend im Bus, da bekomme ich auf meinem Handy einen Anruf von Claudia. Und da kam die Schreckensbotschaft: Mein Chef machte mal wieder Theater, und Claudia konnte ihre Mittagspause nicht rechtzeitig nehmen. Das Treffen am Airport fiel damit flach. Ich war nervlich am Ende und kurz davor, wieder nach Hause zu fahren. Ach was soll’s, sagte ich mir. Am Flughafen stehen bestimmt gleich ganz viele Mädels mit blauen Kappen!
Ich muß dabei sagen, ich bin in manchen Situationen ein absoluter Angsthase. Und ohne meine Claudia würde ich Hanni sowieso nie ansprechen!!!
Hmmm, denkste! Ich kam in die Flughafenhalle: Wo waren die ganzen Hanni-Fans? Niemand zu erblicken. Aber zwischen den ganzen wartenden Menschen stand doch tatsächlich ein netter junger Mann mit einem kleinen Quam-Pin an der Jacke. Ich also ganz vorsichtig zu ihm hin: "Entschuldigung, meinen sie, da kann man gleich mal nach einem Autogramm fragen?" Wir sind ja eigentlich ziemlich in Zeitdruck, aber ich würd auf jeden Fall mal fragen. Der ist ja immer ganz locker." Kam die grinsende Antwort. Toll, jetzt war ich auch nicht ruhiger! Insgeheim hoffte ich ja immer noch auf einen Anruf von meiner Claudia, daß sie doch noch zum Flughafen rüberkommen könnte.
Die Maschine aus München hatte natürlich auch noch Verspätung. Aber nach etwas Warterei ging die Tür auf und Hanni trat braungebrannt (er kam ja gerade aus dem Urlaub) heraus. Ich hab im ersten Moment echt gedacht, ich fall um. Meine Beine hielten mich dann aber doch noch. Sven wurde jetzt erst mal von dem netten Quam-Menschen und einigen anderen, die ihn abholten, umringt und machte sich auf in Richtung Ausgang. "Mein" Quam-Mensch drehte sich um und zwinkerte mir zu. Na gut, jetzt mußte ich wirklich meinen ganzen Mut zusammen nehmen. Aber ich hatte ja nichts zu verlieren. Ich also hinterher. Ich muß irgendwas in Richtung "Ich wollte nur nach einem Autogramm fragen" gestammelt haben. Sven dreht sich um und meinte nur: "Ja, klar!" Wie? So einfach war das?!?!? Ich kramte mein Cap aus meiner völlig überfüllten Handtasche und drückte es ihm mit dem Kommentar "Ich muß mal eben meinen Stift suchen." in die Hand. "Warte, ich hab selbst einen." Prima, jetzt suchen wir also beide krampfhaft in unseren Taschen nach einem Stift. Er unterschrieb mir echt alles, was ich ihm unter die Nase hielt. Als ich meine Fotos rausholte, grabschte er so schnell danach, daß ich ihm die wieder aus der Hand nahm und mir nur noch rausrutschte: "Nee, das nicht, das sieht doof aus:" Oh Mann, wie peinlich! Den Gesichtsausdruck von Hanni hättet Ihr mal sehen sollen.
Nachdem Sven mit seinem ganzen Begleittroß abgezogen war, mußte ich mich erst einmal hinsetzen und Claudia anrufen. Die erste Frage war: "Und? Hast du Fotos gemacht?" Wie jetzt?! Ich hatte in diesem Augenblick ganz andere Sorgen als Fotos zu schießen. Tatsache ist, daß ich das ganz und gar vergessen hatte. Aber der Tag war ja noch nicht vorüber...
Am Nachmittag schnappte ich mir meine Mutter (Wieso soll ich denn da jetzt auch noch mit?) und fuhr zum Quam-Shop in die Hamburger Innenstadt. Obwohl wir viel zu früh dort waren, warteten schon eine ganze Menge Leute vor dem Laden. Einige wußten noch nicht einmal, warum sie dort in der Schlange standen. Nach einigem Warten (Wer kriegte mal wieder das Mikro eines Radio-Reportes unter die Nase gehalten?) stieß nun auch endlich meine Claudia zu meiner Mutter und mir und irgendwann waren wir auch an der Reihe. (Mama, der Fotoapparat hat einen Zoom). Ich hatte Claudia vorher meinen silbernen Stift gegeben, da sie auf ihr Cap unbedingt eine Unterschrift in Silber haben wollte. Was sie überhört hatte war, daß ich ihr gesagt hatte, daß der Stift neu war. Und damit geht meine Stiftarie in den nächsten Teil. Sie gab Hanni den Stift, der ja natürlich nicht schrieb. "Du hättest mir aber auch sagen können, daß der Stift neu ist!" "Hab ich doch!" "Nein." Er gab ihr den Stift etwa irritiert mit dem Kommentar "machschte mal" zurück, und nach einer Weile bekam Claudia ihre silberne Unterschrift. Nun gab Sven ihr den Stift ein zweites Mal zurück. Ich nahm ihr den aber gleich wieder ab: "Das ist meiner." Und nun hatte Hanni ein Problem. Er hatte die Stiftkappe noch in der Hand und schaute etwas zweifelnd auf uns, da er nicht wußte, wem er die Kappe zurückgeben sollte. Und während Claudia und ich uns noch um meinen Stift zofften, fing meine Mutter an, sich mit Sven zu unterhalten.
Wie dämlich kann man eigentlich sein? Und: Warum habe ich immer Probleme mit meinen Stiften, wenn Sven Hannawald vor mir steht? Auf jeden Fall habe ich diesmal Fotos gemacht.
Mehr ist zu diesem Tag eigentlich nicht zu sagen, außer daß ich ihn irgendwie überlebt habe :-))) Wie, weiß ich allerdings auch nicht...

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